Ihr seid bereits eingeschifft | Vier Arbeiten von Silvia Costa Silvia Costa Cordula Rieger Célia Caroubi
mit
Sarah Barth, Gloria Dorliguzzo, Luzian Hirzel, Rosabel Huguet Dueñas, Anna Martens, Verena Reiter, Florian Zörner
Konzept, Inszenierung, Raum
Silvia Costa
Field Recordings, Musik, Sounddesign
Nicola Ratti
Kostüme
Laura Dondoli
Mitarbeit Inszenierung
Rosabel Huguet Dueñas
Mitarbeit Raum
Alessio Valmori
Skulpturen und spezielle Requisiten
Istvan Zimmerman & Giovanna Amoroso, Plastikart Studio
UM DEN ABSCHIED ZU VERMEIDEN
Orgelkomposition
Kali Malone
Mit
Gloria Dorliguzzo, Rosabel Huguet Dueñas, Anna Martens, Verena Reiter, Florian Zörner
Organist
Johannes Hämmerle
WOHLBEFINDEN WIRD MIT EIFER BESIEGT, SONST NICHTS
Mit
Sarah Barth
WIRF ALLES WAS DU HAST INS FEUER, SOGAR DEINE SCHUHE
Installation zu
DER GEFESSELTE PROMETHEUS von Aischylos
Mit
Luzian Hirzel
Stimmen
Maria Lisa Huber, David Kopp, Nico Raschner
UND GOTT RUHTE AM SIEBTEN TAG
Mit
Paula Czizegg, Juliane und Johanna Amann und Herta, Regine und Ronja Reininger
Vorarlberger Landestheater in Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen, in Zusammenarbeit mit dem vorarlberg museum und dem Kunsthaus Bregenz
Das Bodensee-Panorama und ein Satz aus den PENSÉES von Blaise Pascal sind Inspiration für eine Reihe von Performances und Installationen, die die italienische Künstlerin Silvia Costa für Bregenz kreiert, die die naturgegebene unendliche Abfolge von Tag und Nacht, von Leben und Tod thematisieren. In DE RERUM NATURA beschreibt Lukrez das Verhältnis eines Betrachters zum offenen Meer, das sich ihm preisgibt, während er von der sicheren irdischen Grenze beobachtet. Doch wer die Wirklichkeit erleben will, muss mutig hinaus segeln.
IHR SEID BEREITS EINGESCHIFFT besteht aus vier Arbeiten, die speziell für Kunstorte in Bregenz geschaffen wurden; wer sie erleben will, muss ebenfalls hinaus, muss sich von einem Ort zum anderen bewegen. Nur durchs eigene Zutun vervollständigt sich das Werk: die Betrachter:innen stellen sich ins Bild, werden zum Subjekt der Darstellung.
Etappe 1 - Seestudio im Festspielhaus
UM DEN ABSCHIED ZU VERMEIDEN
Das Bild des Wassers dringt gleichsam durchs Panoramafenster ein, fließt mit blauen Tönen über das Glas. Als segelte man im Bauch eines Schiffes, das den Körper eines kleinen Jungen durch eine rituelle Reise, einen Lebensbogen trägt. Kompositionen der Musikerin Kali Malone begleiten diese Reise; gespielt auf der Orgel, dem Instrument der Winde, sind sie wie der nicht zu fassende Wind selbst, der die Segel der Schiffe bläht.
Etappe 2 - Panoramaraum im vorarlberg museum
WOHLBEFINDEN WIRD MIT EIFER BESIEGT, SONST NICHTS
Von oben und wie durch das Objektiv einer riesigen Kamera blickt man aufs Seepanorama; ein unwirkliches Bild. Ein junges Wesen bewohnt den Raum, vielleicht in Hoffnung und Gebet; der Körper scheint über Jahrtausende verändert, vielleicht durch eine kranke, schwarze Sonne, die im jegliche Farbe nahm, die Knochen verkalken ließ.
Etappe 3 - Box im Vorarlberger Landestheater
WIRF ALLES WAS DU HAST INS FEUER, SOGAR DEINE SCHUHE
Vor Prometheus verschwindet das Panorama, verlöscht, eingehüllt in die nächtliche Schwärze des Alls. Übrig bleibt nichts als Klang und der Sandboden eines verlassenen Strandes. Die Natur verdunkelt sich, Prometheus‘ Diebstahl zerreißt das Bild - aus dem Loch in der Leinwand dringt eine klagende Stimme; unendliches Klagelied des Menschen, unendlicher Weg ohne Wiederkehr.
Etappe 4 - KUB-Sammlungsschaufenster
UND GOTT RUHTE AM SIEBTEN TAG
In diesem Raum wird es zum gemeinsamen Unterfangen einer Familie, weitergegeben von Generation
zu Generation. Die Großmutter, die Mutter, die Tochter: gemeinsam arbeiten sie daran, ein neues Panorama aus dem Nichts der weißen Leinwand zu erschaffen, es einander zu erzählen. Bis das Bild fertig ist.